Maniac`s Instrumentale vermitteln dabei zwar einen klassischen Vibe, die Samples etwa greifen zurück in den Funk oder in die Zeit der Hippies, mit der üblichen Songstruktur wird aber gebrochen. So rappt Rene Tracks ohne Refrain, wenn es keine braucht oder bringt in nur einer Strophe auf den Punkt, was er zu sagen hat. Der Inhalt soll nicht gestreckt werden. Auch auf Intro und Outro, Skits oder Interludes verzichtet „Master of Ceremony“ komplett. Die Songs „Frei“, „Kavallerie“ und „Gibbs“ fallen auf, weil sie ihre ganz eigene Rhytmik transportieren. Rene und seine Feature - Gäste Galv und Toni L stellen sich dieser Herausforderung mit unkonventionellen Flows. „Luv“, „Zuversicht“ oder „Thats HipHop“ wiederum leben vom BummBummTschack und der Energie, mit der der Rapper klar macht, was ihm Hiphop bedeutet und was er von der Industrie drum herum hält.
Der Sinn des Lebens ist bekanntlich 42. Im besten Alter zieht der Nicht-mehr-ganz-Jungspund MC Rene Bilanz über sein bisheriges Schaffen. So schreibt er in „Brief“ mit der Erfahrung von heute an sein jüngeres Ich oder bereist im „Atemzug“ die Haltestellen seines Daseins. „12Uhr“ aufstehen war einmal, wenn der kleine Sonnenschein noch vor dem Hahn kräht. Da an Schlaf eh nicht zu denken ist, erhält der auf „Morpheus“ mit Sonne Ra seine Stimme. Der erste Titel „Elevated“ gibt die Marschrichtung des Albums vor und fasst gleichzeitig seine Aussage zusammen.
Es hat nicht den Anspruch Rap neu zu erfinden, sondern das eigene Ding aufs nächste Level zu hieven. Rene muss es keinem mehr beweisen außer sich selbst. Und so schafft er sich mit seinem mittlerweile achten Soloalbum seinen eigenen Maßstab und liefert den Titel gleich mit: Denn „Master of Ceremony“ ist das, was Rene immer war, ist und sein wird.